Als überzeugter Befürworter eines Universitätsspitals Nordwest bin ich enttäuscht über die Ablehnung dieses Projekts durch Basel. Eine unheilige Allianz von sozialpolitisch engagierten Linken mit den Interessen von Privatspitälern paarte sich mit Emotionen und Forderungen, die überhaupt nichts mit der Spitalfusion zu tun hatten.

Die Fehler wurden nicht intern in den Spitälern gemacht. Als Mitarbeiter des USB habe ich erlebt, wie dieser Prozess aufgegleist und kommuniziert wurde. Das verdient Anerkennung. Die Fehler wurden im politischen Prozess begangen, der von den beiden bürgerlichen Regierungsräten Weber und Engelberger bestimmt wurde.

Für zukünftige gesellschaftspolitische Grossprojekte lernen wir daraus:

1.       Bedenken der Bevölkerung ernst nehmen. Dies wurde bei der Diskussion um die Spitalfusion nicht gemacht. Bedenken in Bezug auf die Grösse des USNW oder in Bezug auf die Rechtsform einer Aktiengesellschaft wurden bei den Veranstaltungen der bürgerlichen Regierungsräte einfach vom Tisch gewischt.

2.       Lösungen bieten und keine faulen Kompromisse machen: z.B. in Bezug auf eine Orthopädie auf dem Bruderholz.

3.       Die Betroffenen zu Beteiligten machen: Die Bevölkerung in den Prozess einbeziehen. Statt langweilige, sich wiederholende Informationsveranstaltungen hätten Dialogrunden organisiert werden sollen, beispielsweise mit Patientenvertretungen, mit TherapeutInnen, mit sozialpolitisch Interessierten zur Frage: welche Gesundheitsversorgung wollen wir?

All dies sind urgrüne Anliegen nach Beteiligung, Mitbestimmung, sozialer Gerechtigkeit. Unter grüner Federführung wären diese Punkte berücksichtigt worden! Deshalb stärkt die grüne Vertretung im Landrat und wählt Liste 7.

Thomas Reinhardt, Vorstand Grüne, Landratskandidat Liste 7, Oberwil, 2. März 2019